Das Handelsblatt berichtet in seiner Ausgabe vom 2.8.10 von einem internen Vermerk des Bundesverkehrsministeriums. Der Etat, welcher Dr. Ramsauer zur Verfügung steht, reicht nur noch für die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur und die Fertigstellung bereits begonnener Projekte. Schon deren Fertigstellung muss aber wegen Geldmangels zeitlich gestreckt werden, neue Ausbaumaßnahmen sind, sowohl bei Straße, als auch Schiene und Wasserwegen, in den nächsten Jahren nicht möglich. Nachdem der Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing als Ganzes noch nicht angegangen wurde, es sich also um ein “Neues” Projekt handelt, bedeutet dies hier weiteren Stillstand für lange Jahre. Die A94 als bereits laufendes Projekt könnte mit Glück noch zeitnah finanziert werden.
Vor diesem Hintergrund sind die eigentlich verwunderlichen Aussagen der Südostbayernbahn in der aktuellen Kundeninformation “Konkret” dann schon wieder zu verstehen. Hier werden die anstehenden Bauarbeiten auf der Strecke nach München wie folgt begründet: “…wir entwickeln die Infrastruktur für die Verkehrsströme der Zukunft…” und “Für die Mobilität von Morgen, stellen wir heute die Weichen.”. Eigentlich dreist, dass man eine einfache und überfällige Instandhaltungsmaßnahme (!) (es werden lediglich 4,5 km Gleise erneuert) so vollmundig ankündigt. Aber die Bahn denkt natürlich schon weiter in die Zukunft, wie an diesen Aussagen zu erkennen ist.