SOB- Ausschreibung: Höchste Zeit, dass die Deutsche Bahn vom hohen Ross heruntersteigt!

Die Südostbayernbahn und Mühldorf - ein unzertrennliches (Dream-)Team?
Die Südostbayernbahn und Mühldorf – ein unzertrennliches (Dream-)Team?

Ein Kommentar von Dr. Ralf Wiedenmann:

SOB-Chef Christoph Kraller verteidigt sein angestammtes Revier. Allerdings beschreibt er die Rolle der Wettbewerbsprojekte der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) etwas tendenziös. Es ist keinesfalls so, dass der billigste Anbieter die Ausschreibung gewinnt.

Originalton BEG: „Den Zuschlag erhält das Unternehmen mit dem wirtschaftlichsten, nicht zwangsläufig mit dem preisgünstigsten Angebot, da die BEG in der Auswertung auch Qualitätszusagen berücksichtigt, die über die in der Ausschreibung verlangten Mindestanforderungen hinausgehen (u. a. Fahrzeugausstattung, Zugbegleitereinsatz, Service, Fahrgastinformation).“

Allerdings ist DB Regio der angeblichen Billigkonkurrenz keinesfalls überlegen. Dies zeigen die Kapazitäts- und Qualitätsprobleme von Fugger-Express, Donau-Isar-Express und Werdenfelsbahn zur Genüge.

Auch die S-Bahn München glänzt da keinesfalls: Stichpunkt chronischer Triebwagen- und Lokführermangel, Signal- und Weichenstörungen am Laufmeter. Es wird höchste Zeit, dass die Deutsche Bahn vom hohen Ross heruntersteigt!

Dr. Ralf Wiedenmann – zur Person:

Ich bin im Grossraum München aufgewachsen und habe mich bereits als Gymnasiast für den
öffentlichen Verkehr engagiert. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität
München habe ich ein Aufbaustudium an der Universität von Kent in England mit Schwerpunkt
Regional- und Verkehrsökonomie absolviert und meine Masterarbeit zum Thema „Subventionen und
deren Effekt auf öffentliche Nahverkehrssystem in Grossbritannien und Deutschland“ verfasst. Seit
1988 lebe ich in der Schweiz, und engagiere mich in einem Fahrgastverband
(Interessensgemeinschaft Tösstallinie) für den öffentlichen Verkehr. Auch in der deutschen Presse
äussere ich mich von Zeit zu Zeit zu Belangen des öffentlichen Verkehrs und werde von dem einen
oder anderen Medienvertreter als Verkehrsexperte bezeichnet. 1992 habe ich als Dr. der
Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich promoviert.